Kommunaler Zweckverband Sternwarte Sonneberg
1995 - 2003
Im Jahr 1995 gelang es gemeinsam mit dem Landkreis und der Stadt Sonneberg, ein neues Konzept für die Sternwarte zu entwickeln. In der astronomischen Forschung bisher einmalig, betreibt ein kommunaler Zweckverband eine Forschungssternwarte. Unterstützt durch Anschubfinanzierungen aus Bayern und Thüringen sowie einer allerdings auf fünf Jahre befristete Projektförderung durch das Thüringer Wissenschaftsministerium nahm im Oktober 1995 die Sternwarte unter der Leitung von Constanze la Dous mit einem Personalbestand von vier Personen die Arbeit wieder auf.
Ziel war es, die Beobachtungsarbeiten fortzuführen, die wertvolle Plattensammlung zu digitalisieren und sie so weltweit zugänglich zu machen. Hinzu kamen Mitarbeiter, die, finanziert durch den zweiten Arbeitsmarkt, u. a. das Plattenarchiv restaurierten, die Bibliothek sicherten und für einen ansprechenden Zustand des Außengeländes sorgten.
In diese Epoche fällt der Aufbau des Astronomie-Museums und die erfolgreiche Etablierung der astronomischen Öffentlichkeitsarbeit. Das Technologieprojekt ASPA, welches eine weltweite digitale Himmelüberwachung vorsah und sogar für den Themenpark auf der EXPO 2000 vorgesehen war, konnte aus finanziellen Gründen jedoch nicht in die Realität umgesetzt werden.
Am 15.7.1997 wurde im alten Hauptgebäude der Sternwarte das Astronomiemuseum eröffnet.
Seit dem 01. Februar 2000 ist Peter Kroll Leiter der Sternwarte. Er setzte durch Beteiligung am Astrometrie-Satelliten DIVA und enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der TU Ilmenau auf Profilierung durch Engagement in bereits exitierenden Projekten. Im Gespräch war der Aufbau einer Datenzentrale für DIVA in Sonneberg. Leider wurde das rein deutsche Raumfahrtprojekt aus Kostengründen 2002 beendet.
In den Jahren 2001 und 2002 konnte gemeinsam mit der TU Ilmenau, Fakultät Informatik und Automatisierung (Karl-Heinz Franke), ein vom Thüringer Wissenschaftsministerium gefördertes Projekt zum Thema Digitale Bildverarbeitung von astronomischen Himmelsüberwachungsaufnahmen des Sonneberger Archivs durchgeführt werden.
Parallel zu diesen Aktivitäten wurde an der Sternwarte Sonneberg die photographische Himmelsüberwachung in jeder klaren, mondlosen Nacht sowie die Öffentlichkeitsarbeit (Museumsbesuche, Führungen durch die Sternwarte, Gruppenbeobachtungen) fortgeführt.
(Autoren: Thomas Weber, Peter Kroll)